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Von Bäumen, Bildung und Bewegung

|   ILE-Klosterwinkel

Besuch der Kita-Leiterinnen der ILE Klosterwinkel im Waldkindergarten

Im Rahmen ihres dritten Erfahrungsaustausches trafen sich die Leiterinnen der Kindertagesstätten in der ILE Klosterwinkel am letzten Dienstag zu einer Besichtigung des Waldkindergartens „Schnecke“ in Haarbach.
„Ihr habt´s Euch die schönste Jahreszeit rausgesucht“, so begrüßte die Leiterin des Waldkindergartens, Renate Nauert, bei strahlendem Sonnenschein die anwesenden Kita-Leiterinnen im Freilinger Forst, einem Waldgebiet zwischen Haarbach und Bad Griesbach.
Hier leitet sie seit 20 Jahren zusammen mit einem Team von mehreren Mitarbeitern auf 1,8 Hektar einen Waldkindergarten. Ursprünglich mit 16 Kinder geplant, finden inzwischen über 50 Kindergartenkinder und noch einmal die gleiche Anzahl an Schülern auf dem Gelände ein einmaliges Betreuungsangebot. „Der Großteil der Kinder stammt aus der näheren Umgebung, das Einzugsgebiet reicht jedoch bis Bad Füssing und Hofkirchen“, so Renate Nauert. Über mangelnde Nachfrage muss sie sich keine Sorgen machen; obwohl keine Werbung betrieben wird, sind sämtliche Plätze für die nächsten Jahre bereits vergeben.
Auf einem zweistündigen Rundgang präsentierte Frau Nauert sowohl das Konzept, wie auch die große Diversität an Angeboten. Ziel sei es, die Natur und den Wald spielerisch zu entdecken. Die pädagogischen Grundlagen greifen auf ein breites Spektrum zurück, angefangen von Montessori, über Waldorf bis zur Reggio-Pädagogik. „Durch das emotionale Erleben soll eine positive Beziehung zur Natur und vor allem zu sich selbst entwickelt werden“, so die Leiterin, „Teil dieses Konzeptes ist es, auf didaktisches Material und trockene Theorie zu verzichten, da im Waldgebiet für alle Sinne eine hohe Vielfalt an entdeckenswerten Dingen existiert.“ Für Schlechtwetterphasen stehen den einzelnen Gruppen Schutzhütten oder fest installierte Tipi-Zelte zur Verfügung. Dass das Gelände nicht nur für Kinder attraktiv ist, sondern auch für Erwachsene einen Anziehungspunkt darstellt, zeigt sich in den Phasen außerhalb des regulären Kindergartenbetriebes. „Insbesondere an den Wochenenden kommen Ausflügler zu Fuß oder mit dem Fahrrad hier her, um Ruhe und Entspannung zu finden“, berichtet Nauert. 
„In den zehn Mitgliedsgemeinden der ILE Klosterwinkel existieren aktuell 28 Kindertagesstätten, aber nur ein einziger Waldkindergarten“, ergänzt ILE-Manager Stephan Romer faktisch. Dass das Interesse an dieser Art von Pädagogik steigt, zeigt sich unter anderem darin, dass einige Kindertagesstätten einmal in der Woche sogenannte „Naturtage“ mit ganztägigem Freilandaufenthalt organisieren und weitere Einrichtungen mit diesem Konzept liebäugeln. 
Wie im Fluge verging der Nachmittag und nach über zwei Stunden des intensiven Austausches waren sich alle anwesenden Leiterinnen einig, dass sich diese Veranstaltung sich nicht nur aus fachlicher Sicht lohnte, sondern ebenfalls der eigenen Entspannung förderlich war. Nach einer gemeinsamen Stärkung bei Kaffee, Kuchen und selbstgemachtem Apfelsaft machten sich die Teilnehmerinnen mit vielen neuen Impulsen und Ideen wieder auf den Heimweg. 

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